Peter Turrini: Kritischer Geist und geistreicher Kritiker wir 70

6.11.2014
Archiv der Zeitgenossen

ARCHIV DER ZEITGENOSSEN LUD ZUM „ABEND FÜR PETER TURRINI“ NACH KREMS

Die Vizerektorin der Donau-Universität Krems, Univ.-Prof. Dr. Viktoria Weber, begrüßte auch zahlreiche internationale Literatur- und Geisteswissenschafter, welche zur Tagung am Archiv der Zeitgenossen "Zu Hause bin ich nur am Theater. Zur internationalen Rezeption des Dramatikers Peter Turrini" angereist waren.

DI Günter Rhomberg, Geschäftsführer der Bundestheater-Holding überreichte als Geschenk an das Land Niederösterreich "ein Stück Theatergeschichte": Das Originalmanuskript Turrinis Libretto zur Oper "Der Riese vom Steinfeld" wurde als Dauerleihgabe dem Archiv der Zeitgenossen übergeben. Das Libretto war 2002 an die Bundestheater-Holding übertragen worden. "Theatergeschichte bleibt nur dann lebendig, wenn sie auch zugänglich gemacht wird", so Rhomberg.

Die Leiterin des Archivs der Zeitgenossen, Dr. Christine Grond, meinte in ihrer Laudatio, die wichtigste Funktion jeglicher Kunst für die Gesellschaft sei das Überschreiten der von dieser Gesellschaft festgelegten Grenzen. Was den Autor Peter Turrini so beliebt wie umstritten mache, sei die Äußerung seiner unbestechlichen Kritik, die er in Menschenliebe, Humor und Poesie verpacke. Der geistige Einfluss, den er auf viele Menschen ausübe, sei auch eine Folge seiner Intention, verstanden zu werden. Das Geburtstagsgeschenk des Archivs an Peter Turrini wird die Publikation der Tagungsergebnisse sein, an der sich 15 Geisteswissenschafter aus acht Ländern beteiligen.

Auch Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll gratulierte Peter Turrini und erinnerte sich an eine Rede Turrinis, die ihm in Erinnerung geblieben war: Turrini sah sich damals als Beobachter und Beschreiber, auch heute sei er kritischer Geist und geistreicher Kritiker, der sich mit viel Emotionen für die künstlerische Freiheit und gegen Verfolgung einsetze. Pröll dankte Turrini für die persönliche Freundschaft und wünsche ihm, dass seine Schaffenskraft noch lange erhalten bleiben möge.

Anschließend las Sophie Aujesky unter musikalischer Begleitung von Wolfgang Tockner Texte Peter Turrinis über die Unvergänglichkeit der Liebe unter dem Titel "Die Stille hat das letzte Wort."